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In der heutigen Welt, in der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden, ist es entscheidend, den Energieverbrauch unserer Haushaltsgeräte genau zu verstehen und zu steuern. Hier kommt die Integration von PowerCalc in Home Assistant ins Spiel, ein mächtiges Werkzeug, das die Lücke in der Energiemessung schließt, insbesondere bei Geräten, die sich normalerweise nicht leicht messen lassen.
Von Leuchtmitteln über Media Player bis hin zu smarten Steckdosen ohne eingebaute Energiemessung bietet PowerCalc eine elegante Lösung, um deren Verbrauch zu überwachen und zu analysieren. Durch die Nutzung von vordefinierten Templates für eine Vielzahl von Geräten namhafter Hersteller wie beispielsweise Philips, Amazon, Sonos, Osram und vielen mehr ermöglicht PowerCalc eine einfache und schnelle Integration dieser Geräte in Ihr Smart Home-System. Dies ermöglicht nicht nur ein tieferes Verständnis des eigenen Energieverbrauchs, sondern auch die Möglichkeit, durch gezielte Maßnahmen Kosten zu sparen und den eigenen Stromverbrauch zu reduzieren.
PowerCalc: Ein Überblick
PowerCalc ist eine benutzerdefinierte Komponente für Home Assistant, die darauf abzielt, den geschätzten Stromverbrauch von Lichtern und anderen Haushaltsgeräten zu berechnen.
Die Vorteile von PowerCalc
- Verbrauchsberechnung: Ermittlung des Stromverbrauchs von angeschlossenen Geräten basierend auf deren Status (an/aus, Helligkeit, Farbe etc.).
- Energieüberwachung: Integration mit Home Assistant ermöglicht es, den Energieverbrauch im Laufe der Zeit zu überwachen, was für ein effizientes Energiemanagement und Kosteneinsparungen nützlich sein kann.
- Unterstützung mehrerer Gerätetypen: das Plugin unterstützt eine Vielzahl von Geräten, von intelligenten Glühbirnen bis hin zu anderen Smart-Home-Geräten wie Alexa Geräten.
- Benutzerdefinierte Konfigurationen: Benutzer können spezifische Einstellungen für ihre Geräte festlegen, um genauere Verbrauchsdaten zu erhalten.
- Zeiträume messen: Geräte oder Gruppen von Geräten können Utilitymeter erhalten, welche bspw. den Verbrauch pro Tag, pro Woche oder pro Monat ohne eigene Konfiguration berechnen.
PowerCalc lebt von der Home-Assistant-Community, da diese immer wieder neue Geräte und ihre respektiven Energiewerte hinzufügt, sodass sie direkt als Template verfügbar sind. Man kann aber auch manuell Werte hinterlegen und damit quasi alles hinzufügen, worauf in Home Assistant zugegriffen werden kann.
Anwendungsbeispiele
Wenn man wie im nachfolgenden Bild eine Lampe hinzufügt, die es bereits als Template für einen virtuellen Sensor gibt, dann sehen die Einstellungen so aus, dass man letztendlich nur das Gerät auswählt und dazugehörige Template für das Modell und dann noch Anpassungen bezüglich eventuell gewolltem Utilitymeter, bestimmten Aktivierungsfunktionen oder Multiplikationsfaktoren machen kann.
Durch PowerCalc haben wir in Home Assistant eben nicht nur die Möglichkeit Geräte mit Energiemessgerät zu messen, sondern auch sonstige elektronische Geräte/Gegenstände, deren Werte wir kennen. Dabei können wir zwischen bereits hinterlegten Templates (Virtual power (library), eigenständig mit Werten befüllten (Virtual power (manual) oder echten, bereits bestehenden, Energiesensoren (Energy from real power sensor) wählen.
Außerdem können wir Energiesensoren sogar gruppieren (Group), was für beispielhaft mehrere Lampen an einem Esszimmertisch sehr nützlich ist. Man benötigt damit immer noch für jede Lampe einen eigenen Energiesensor, aber kann in Dashboards und Auswertungen direkt auf die aggregierten Werte der Gruppe zugreifen. Letztlich kann man auch noch einen Sensor für die tägliche Energie von Sensoren deiner Wahl erstellen (Daily energy).
Wenn man seine Lampen oder auch Steckdosen ohne Messfunktion dann eingerichtet hat, sieht das Ganze wie im nachfolgenden Bild aus. PowerCalc erweitert bestehende Geräte lediglich um die Energiesensoren als Entitäten und passt sich perfekt an.
Für detailliertere Informationen kann man direkt auf die GitHub-Seite von PowerCalc zuzugreifen. Die Dokumentation verlinke ich hiermit ebenfalls.
Installation von HACS und Integration von PowerCalc in Home Assistant
Schritt 1: Installation von HACS in Home Assistant
Home Assistant Community Store (HACS) ist ein benutzerdefiniertes Add-on für Home Assistant, das den Zugriff auf eine Vielzahl von benutzerdefinierten Integrationen und Plugins ermöglicht, die von der Community entwickelt wurden. So installierst du HACS:
- Voraussetzungen prüfen: Stelle sicher, dass dein Home Assistant idealerweise auf dem neuesten Stand ist.
- Download Skript ausführen: Für die Docker-Container Version oder die Core Version ein Terminal öffnen.
- Docker: in den Container einwählen mit:
docker exec -it homeassistant bash
oder (ähnlich) - Core: zum Nutzer wechseln, der Home Assistant ausführt
- Bei beiden Varianten folgenden Befehl ausführen:
wget -O - https://get.hacs.xyz | bash -
- Docker: in den Container einwählen mit:
- Home Assistant neu starten: Nachdem die Dateien kopiert wurden, starte Home Assistant neu.
- HACS in Home Assistant integrieren: Gehe in der Home Assistant-Oberfläche zu „Konfiguration“ > „Integrationen“ > „Hinzufügen“ und suche nach HACS. Fügen es hinzu und geben dein GitHub-Token ein, falls Sie dazu aufgefordert werden.
Für die Supervised Version gerne nochmal in der Dokumentation von HACS selbst die Installation nachlesen.
Schritt 2: PowerCalc-Integration über HACS hinzufügen
Nachdem HACS installiert ist, kann man PowerCalc einfach hinzufügen:
- Öffne HACS: Gehe in der Home Assistant-Oberfläche zu HACS.
- Integration suchen: Klicke auf „Integrationen“ und verwenden die Suchfunktion, um nach „PowerCalc“ zu suchen.
- PowerCalc installieren: Finde PowerCalc in der Liste und klicke auf „Installieren“. Dadurch wird die Integration zu deinem Home Assistant hinzugefügt.
- Home Assistant neu starten: Starte Home Assistant erneut, um die Änderungen zu übernehmen.
- PowerCalc konfigurieren: Nach dem Neustart kannst du PowerCalc über „Konfiguration“ > „Integrationen“ in Home Assistant einrichten und anpassen.
Abschluss
Mit diesen Schritten hast du HACS erfolgreich in deinem Home Assistant installiert und die PowerCalc-Integration hinzugefügt. Diese leistungsstarke Kombination eröffnet eine Welt voller zusätzlicher Funktionen und Anpassungen, die von der Home Assistant-Community entwickelt wurden und werden. Es folgen weitere Blogbeiträge und Videos zu nützlichen Integrationen. Wenn du das nicht verpassen möchtest, abonniere meinen YouTube-Kanal!
Umsetzung im YouTube-Video
Fazit
Die Stärke von PowerCalc liegt nicht nur in der Fähigkeit, den Verbrauch zu messen und zu überwachen, sondern auch in der einfachen Integration und Konfiguration durch die Verwendung von Templates für eine Vielzahl von Geräten bekannter Hersteller. Dies erleichtert den Nutzern den Einstieg und die Nutzung der Anwendung enorm. Darüber hinaus bietet die Möglichkeit, manuelle Werte einzugeben, eine enorme Flexibilität, was PowerCalc zu einem vielseitigen Tool macht, das sich an nahezu jedes Smart Home-System anpassen lässt.
Die Installation von PowerCalc über HACS zeigt außerdem, wie eng und produktiv die Home-Assistant-Community zusammenarbeitet, um solche nützlichen Tools zu entwickeln und zu pflegen. Diese Art von Community-Engagement sorgt dafür, dass PowerCalc ständig erweitert und verbessert wird, was es zu einem dynamischen und zukunftssicheren Tool macht.
Kurz gesagt, PowerCalc ist eine Bereicherung für jeden Home Assistant-Nutzer, der sein Zuhause intelligenter und energieeffizienter gestalten möchte. Es ermöglicht eine tiefere Einsicht in den Energieverbrauch und bietet die Möglichkeit, Energie zu sparen und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. PowerCalc ist damit ein perfektes Beispiel dafür, wie Technologie genutzt werden kann, um unser Leben nachhaltiger und effizienter zu gestalten.
1 Kommentare
Strommessung nicht smarter Geräte in Home Assistant - Sascha Brockel - 27. Mai 2024 bei 12:05
[…] PowerCalc genau ist und wie du es installierst, habe ich bereits in dem Blogbeitrag Smarte Strommessung mit PowerCalc in Home Assistant erklärt. Heute soll es spezifisch darum gehen, wie wir nicht smarte Geräte ebenfalls messbar […]