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Für eine detaillierte Anleitung und Erklärung aller Konfigurationsmöglichkeiten empfehle ich das unten verlinkte YouTube-Video. In diesem Video wird ausführlich auf jede einzelne Einstellung eingegangen, sodass du eine umfassende Anleitung zur genauen Einrichtung erhältst. Eventuellen Code aus dem Video findest du in diesem Beitrag, so dass du ihn direkt nutzen kannst ohne abtippen zu müssen.

In den letzten Jahren hat sich die digitale Landschaft stark verändert. Datenschutzskandale, wachsende Abo-Kosten für Cloud-Dienste und zunehmende Restriktionen großer Tech-Unternehmen haben viele Menschen dazu bewegt, nach Alternativen zu suchen. Gleichzeitig sind Internetverbindungen schneller und erschwinglicher geworden, Hardware ist leistungsfähiger, und Anleitungen für Selfhosting sind leichter zugänglich. Dank dieser Entwicklungen kannst du heute mit relativ wenig Aufwand deine eigenen Dienste betreiben – etwas, das vor einigen Jahren noch deutlich komplizierter war.

Was ist Selfhosting?

Beim Selfhosting betreibst du Anwendungen wie Websites, E-Mail-Server oder Cloud-Speicher auf deinem eigenen Server statt auf fremder Infrastruktur. Dadurch behältst du die volle Kontrolle über deine Daten und kannst Dienste individuell anpassen.

Vorteile des Selfhostings

  1. Datensouveränität: Durch Selfhosting entscheidest du, wo und wie deine Daten gespeichert werden. Du reduzierst die Abhängigkeit von Drittanbietern und minimierst das Risiko unerwünschter Datenzugriffe.
  2. Lerneffekt: Der Betrieb eigener Dienste fördert dein Verständnis für aktuelle Technologien und Netzwerke. Du erwirbst wertvolle Kenntnisse, die in verschiedenen IT-Bereichen anwendbar sind.
  3. Anpassungsfähigkeit: Selfhosting ermöglicht es dir, Anwendungen genau nach deinen Bedürfnissen zu konfigurieren. Du bestimmst über Funktionen, Updates und Sicherheitsmaßnahmen.
  4. Kostenkontrolle: Obwohl initiale Investitionen in Hardware anfallen können, entfallen laufende Gebühren externer Anbieter. Mit der Zeit kann dies zu Kosteneinsparungen führen.

Die Macht der Open-Source-Software

Ein weiterer Grund, warum Selfhosting jetzt so attraktiv ist, liegt in der riesigen Auswahl an kostenloser Open-Source-Software. Egal, ob du einen eigenen Cloud-Speicher mit Nextcloud betreiben, einen privaten Messenger mit Matrix aufsetzen oder dein eigenes E-Mail-System mit Mailcow verwalten möchtest – es gibt für fast jeden Anwendungsfall eine freie Lösung. Viele dieser Tools sind genauso leistungsfähig wie kommerzielle Alternativen, aber ohne nervige Werbung, versteckte Kosten oder undurchsichtige Datenschutzrichtlinien. Das bedeutet, dass du genau die Kontrolle hast, die du dir wünschst, ohne Kompromisse eingehen zu müssen.

Home Assistant Dashboard

Erschwinglicher denn je

Was Speicherhardware angeht, sind leistungsfähige HDDs und SSDs für Verbraucher im Laufe der Jahre erschwinglicher geworden. Mittlerweile bieten Single-Board-Computer (SBCs) wie der Raspberry Pi günstige, vorgefertigte Systeme, die du für eine Vielzahl von Self-Hosting-Projekten verwenden kannst. Du kannst auch ein NAS für Self-Hosting verwenden. Dabei gibt es zahlreiche Systeme wie unRAID oder TrueNAS, die die Einrichtung einfacher denn je machen. Man kann auch eine Stufe weiter gehen und beispielswise Proxmox als Hypervisor nutzen.

Die geringeren Kosten und der einfache Zugang zu diesen Komponenten bedeuten, dass die meisten Personen alte Hardware zu Hause haben, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hat, selbst wenn sie kein Gerät wie einen Raspberry Pi herumliegen haben. Selbst Gelegenheits-PC-Bauer haben wahrscheinlich viele der erforderlichen Komponenten bereits zu Hause herumliegen.

Es braucht für die meistens Sachen keinen NASA-PC mit extremer Leistung und eine der neuesten NVIDIA Grafikkarten. Grafikkarten sind meist überhaupt nicht nötig, außer ihr möchtet eine eigene Künstliche Intelligenz (KI) mit Tools wie Ollama oder LocalAI hosten.

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Volle Kontrolle über deine Daten

Jedes Mal, wenn du einen Cloud-Dienst nutzt, gibst du deine Daten an Dritte weiter. Anbieter wie Google Drive, Dropbox oder OneDrive speichern deine Dateien auf ihren Servern – und du musst darauf vertrauen, dass sie sicher sind. Beim Selfhosting entscheidest du selbst, wo deine Daten gespeichert werden und wer darauf zugreifen kann. Dadurch hast du nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch die volle Hoheit über deine Informationen.

Selfhosting kann anfangs eine steile Lernkurve haben, besonders wenn du noch nie einen eigenen Server verwaltet hast. Begriffe wie Reverse Proxy, Portweiterleitung oder SSL-Zertifikate mögen zunächst abschreckend wirken. Doch zum Glück gibt es Tools wie Docker, die den Einstieg massiv erleichtern. Mit Docker kannst du Software in Containern ausführen, wodurch die Installation und Verwaltung vieler Selfhosting-Dienste einfacher wird. Statt mühsam jede Anwendung manuell zu konfigurieren, kannst du mit wenigen Befehlen Dienste wie Nextcloud, Jellyfin oder Home Assistant starten und verwalten. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch potenzielle Fehlerquellen – perfekt, um schnell loszulegen!

Unabhängigkeit von großen Anbietern

Viele bekannte Dienste sind in den letzten Jahren teurer geworden oder haben ihre Geschäftsmodelle geändert. Wer sich auf große Anbieter verlässt, ist diesen Änderungen oft ausgeliefert. Beim Selfhosting hast du die Kontrolle über Software-Updates, Kosten und Features. Du kannst selbst entscheiden, wann und wie du deine Dienste aktualisierst oder erweiterst.

Kostenersparnis auf lange Sicht

Zwar kostet der Einstieg ins Selfhosting – etwa für Hardware und eventuell einen Server – zunächst etwas Geld, aber langfristig kann sich das lohnen. Statt monatliche Abonnements für Cloud-Speicher oder E-Mail-Dienste zu zahlen, investierst du einmalig in deine Infrastruktur. Mit Open-Source-Software wie Nextcloud, Mail-in-a-Box oder Home Assistant kannst du viele kommerzielle Dienste ersetzen.

Viele von uns sind in Cloud-Ökosysteme eingebunden, weil sie anfangs kostenlos waren. Google Photos ist ein gutes Beispiel dafür. Wahrscheinlich hast du gerne deine Fotos dort gesichert – bis Google anfing, den Speicher auf die kostenlosen 15 GB anzurechnen. Zu diesem Zeitpunkt hattest du vielleicht schon Tausende von Bildern hochgeladen und wolltest nicht, dass sich die Speichergrenze auf dein Gmail-Konto auswirkt. Also hast du widerwillig Google One abonniert. Vielleicht hast du das günstigste Paket mit 100 GB genommen, aber nach einer Weile merkst du, dass der Speicher fast zur Hälfte gefüllt ist. Jetzt stehst du vor der Wahl: Plan upgraden oder eine alternative Sicherungslösung finden.

Diese Abos summieren sich mit der Zeit, besonders wenn du viel Speicherplatz nutzt oder sogar deinen PC sicherst. Auf lange Sicht kannst du eine Menge Geld sparen, wenn du deine Daten mit kostenlosen Open-Source-Diensten und deinem eigenen Server sicherst. Wenn du dann noch selbstgehostete Software für dein Smart Home nutzt, musst du auch für die Speicherung deiner Kameraaufnahmen nichts extra bezahlen.

Mehr Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten

Möchtest du einen speziellen Dienst nutzen, der nicht von großen Anbietern angeboten wird? Oder brauchst du erweiterte Funktionen, die nur mit kostenpflichtigen Abos verfügbar sind? Beim Selfhosting kannst du Software so anpassen, wie du sie benötigst. Du bist nicht an Einschränkungen gebunden, sondern kannst deine Infrastruktur genau auf deine Bedürfnisse zuschneiden.

Es gibt mittlerweile durch die Community ganze Portale und Suchmaschinen, die dir Software listet, die man selbst hosten kann und auch was sie kann. Und es wird täglich mehr. Das gesamte Thema rund um Open-Source und Selfhosted Software lebt von seiner Community. Hier könnt ihr gerne stöbern und Software, die zu euch passt, suchen: selfh.st/apps

Nextcloud Dashboard

Datenschutz und Sicherheit verbessern

Datenskandale und Sicherheitslücken bei großen Anbietern zeigen immer wieder, dass es riskant ist, seine Daten anderen anzuvertrauen. Mit einem gut konfigurierten Selfhosting-System kannst du die Sicherheit deiner Daten selbst in die Hand nehmen. Durch regelmäßige Updates, starke Passwörter und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls und VPNs schützt du deine Daten besser als viele Cloud-Anbieter es tun.

Gerade, da du einen Großteil, wenn nicht sogar alle deine Daten, nur lokal in deinem Netzwerk verfügbar machst, kann dir schon weniger passieren, als wenn die gesamte Welt über das Internet auf deine Adresse zugreifen kann. Es gibt aber auch sichere Lösungen wie einen Zugang per VPN in dein Heimnetzwerk, um von unterwegs auf deine Daten zuzugreifen. Sicherer ist das aber alle Male.

Beliebte Selfhosting-Projekte, die du ausprobieren kannst

Falls du Lust hast, Selfhosting selbst auszuprobieren, gibt es viele spannende Projekte:

  • Nextcloud – Eine leistungsstarke Alternative zu Google Drive und Dropbox.
  • Pi-hole – Blockiert Werbung und Tracker im gesamten Netzwerk.
  • Jellyfin – Dein eigener Medienserver als Alternative zu Plex oder Netflix.
  • Home Assistant – Zur Steuerung deines Smart Homes ohne Cloud-Abhängigkeit.
  • Bitwarden – Ein selbst gehosteter Passwort-Manager für maximale Sicherheit.

Beispiele im YouTube-Video

Fazit – Selfhosting lohnt sich

Selfhosting ist nicht nur für Technik-Nerds interessant – es bietet dir echte Vorteile in Sachen Datenschutz, Kostenkontrolle und Flexibilität. Wenn du mehr Unabhängigkeit von großen Unternehmen möchtest und bereit bist, ein wenig Zeit zu investieren, ist es auf jeden Fall einen Versuch wert.

Hast du schon eigene Erfahrungen mit Selfhosting gemacht? Welche Dienste hostest du selbst? Teile deine Meinung in den Kommentaren!

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