Voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten

Portainer ist eine Open-Source-Management-Plattform, die darauf ausgelegt ist, das Management von Docker- und Kubernetes-Umgebungen zu vereinfachen und zu automatisieren. Es bietet eine benutzerfreundliche Weboberfläche, die es selbst weniger erfahrenen Benutzern ermöglicht, Container-Orchestrierungsplattformen effektiv zu verwalten.

Dieser Blogbeitrag inklusive Video ist Teil einer Serie in der wir unseren eigenen Homeserver erstellen und einrichten. Wir fangen bei den Basics wie ein Ubuntu VM Installation mit Docker an und machen dann weiter mit der Konfiguration einer eigenen Domain, Sicherheitsvorkehrungen und vor allem jede Menge coole und nützliche selbstgehostete Dienste. Egal ob Medienserver wie Plex oder Jellyfin oder Dokumentenmanagement wie Paperless-NGX. Wir bauen gemeinsam das Setup auf, das ihr sehen möchtet. Selbst Themen wie Single-Sign-On (SSO) gehen wir zusammen an.

Dies sind einige Schlüsselfunktionen von Portainer:

  1. Einfache Bedienung: Portainer bietet eine intuitive grafische Benutzeroberfläche (GUI), die das Verwalten von Containern, Images, Netzwerken und Volumes in Docker erleichtert.
  2. Unterstützung von Docker und Kubernetes: Portainer ist kompatibel mit Docker Swarm und Kubernetes, was es zu einer vielseitigen Plattform für das Containermanagement macht.
  3. Template-System: Mit vordefinierten Templates können Benutzer schnell und einfach neue Containerinstanzen für gängige Anwendungen und Dienste erstellen.
  4. Benutzer- und Teammanagement: Portainer ermöglicht es, verschiedene Benutzerkonten und Teams zu erstellen und zu verwalten, was besonders nützlich für größere Teams und Organisationen ist.
  5. Zugriffskontrolle und Sicherheit: Portainer bietet erweiterte Zugriffskontrollmechanismen und Sicherheitsfunktionen, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Benutzer Zugriff auf die Containerumgebungen haben.
  6. Erweiterbarkeit und Integration: Portainer lässt sich in bestehende Systeme integrieren und kann erweitert werden, um spezifische Bedürfnisse und Anforderungen zu erfüllen.
  7. Monitoring und Logs: Es bietet Funktionen für das Monitoring und die Protokollierung, um den Zustand und die Leistung der Container zu überwachen.

Portainer ist besonders nützlich für Unternehmen, die den Einstieg in die Containerisierung suchen, sowie für erfahrene Docker- und Kubernetes-Nutzer, die eine effizientere und vereinfachte Verwaltung ihrer Container-Umgebungen anstreben.

Portainer Versionen erklärt

Portainer bietet zwei Hauptversionen: Portainer Community Edition (CE) und Portainer Business Edition (BE). Beide Versionen sind darauf ausgelegt, die Verwaltung von Docker und Kubernetes zu vereinfachen, aber sie unterscheiden sich in Funktionsumfang, Zielgruppe und Preisgestaltung.

Portainer Community Edition (CE)

  • Kostenlos: Portainer CE ist eine kostenlose Version, die für kleine Unternehmen, Entwickler und Technikbegeisterte ideal ist.
  • Open Source: Als Open-Source-Projekt können Benutzer zur Entwicklung beitragen und die Software nach ihren Bedürfnissen anpassen.
  • Grundlegende Funktionalitäten: Portainer CE bietet grundlegende Management-Funktionen für Docker und Kubernetes, einschließlich der Verwaltung von Containern, Images, Netzwerken und Volumes.
  • Community-Support: Benutzer von Portainer CE erhalten Unterstützung durch die Community, was bedeutet, dass Hilfe und Ressourcen hauptsächlich durch Online-Foren und die Nutzer-Community bereitgestellt werden.

Portainer Business Edition (BE)

  • Kostenpflichtig: Portainer BE ist eine kostenpflichtige Version, die speziell für größere Unternehmen und Organisationen entwickelt wurde, die erweiterte Management- und Sicherheitsfunktionen benötigen.
  • Erweiterte Funktionen: Zusätzlich zu den Funktionen der Community Edition bietet Portainer BE erweiterte Funktionen wie Role-Based Access Control (RBAC), LDAP/AD-Integration, OAuth-Authentifizierung, Multi-Tenancy, erweiterte Audit-Funktionen und vieles mehr.
  • Unterstützung für mehrere Plattformen: Portainer BE unterstützt eine breitere Palette von Plattformen und bietet verbesserte Unterstützung für Multi-Cluster-Management.
  • Priorisierter Support: Benutzer der Business Edition erhalten priorisierten Support von Portainer, einschließlich direkter Unterstützung durch das Portainer-Entwicklungsteam und Zugriff auf dedizierte Ressourcen.

Fazit

  • Für Entwickler, zu Hause und kleinere Teams ist Portainer CE eine hervorragende Wahl, da es kostenlos und flexibel einsetzbar ist.
  • Für größere Unternehmen oder spezielle Anforderungen bietet Portainer BE zusätzliche Sicherheits- und Managementfunktionen, die in größeren oder sicherheitsbewussteren Umgebungen notwendig sein können.

Voraussetzungen

  • Docker muss installiert sein: Bevor du Portainer installierst, stelle sicher, dass Docker auf deinem System installiert ist. Wie du Docker installierst, siehst du auf meinem YouTube-Kanal.

Schritte zur Installation von Portainer

1. Portainer Container erstellen

Du kannst Portainer als Docker-Container ausführen. Zu erst solltest du dir aber überlegen wie die Container Daten gespeichert werden sollen. Sollte der Ordner noch nicht existieren, erstelle ihn beispielsweise mit dem Befehl sudo mkdir /mnt/cache/appdata. Öffne danach eine Befehlszeile oder ein Terminal und gib den folgenden Befehl ein:

docker run -d -p 8000:8000 -p 9443:9443 --name portainer \ --restart=always \ -v /var/run/docker.sock:/var/run/docker.sock \ -v /mnt/cache/appdata/portainer:/data portainer/portainer-ce

Erläuterungen zum Befehl:

  • docker run -d -p 9443:9443 --name portainer: Startet einen neuen Docker-Container im Hintergrund und öffnet Port 9443 für Webzugriffe. Denke daran, dass es ein https:// Port ist!
  • --restart=always: Stellt sicher, dass der Container automatisch neu startet, falls er abstürzt oder das System neu gestartet wird.
  • -v /var/run/docker.sock:/var/run/docker.sock: Bindet den Docker-Socket ein, sodass Portainer Docker auf dem Host-System verwalten kann.
  • -v /mnt/cache/appdata/portainer:/data: Bindet den angebenen Ordnerpfad an den Container, um Daten dauerhaft zu speichern.
  • portainer/portainer-ce: Gibt das Image an, das verwendet werden soll (hier die Community Edition von Portainer).

2. Zugriff auf Portainer

Nachdem der Container gestartet wurde, kannst du auf die Portainer-Oberfläche zugreifen, indem du einen Webbrowser öffnest und die folgende URL eingibst:

https://<Deine-IP-Adresse>:9443/

Ersetze <Deine-IP-Adresse> mit der IP-Adresse deines Servers oder mit localhost, wenn du auf demselben Gerät arbeitest.

3. Erstkonfiguration

Beim ersten Zugriff auf Portainer wirst du aufgefordert, einen Administratorbenutzer zu erstellen. Gib einen Benutzernamen und ein sicheres Passwort ein. Nachdem du diese Informationen eingegeben hast, klicke auf „Create user“.

4. Verwaltung beginnen

Sobald die Einrichtung abgeschlossen ist, kannst du mit der Verwaltung deiner Container über die Portainer-Oberfläche beginnen.

Zusätzliche Konfigurationen

  • Aktualisierungen: Um Portainer zu aktualisieren, stoppe den Container, entferne ihn und führe den Befehl zum Erstellen des Containers mit der neuesten Portainer-Version erneut aus.
  • Sicherheit: Stelle sicher, dass der Zugriff auf die Portainer-Weboberfläche sicher ist, insbesondere wenn du sie über das Internet zugänglich machst.

Templates hinzufügen

1. Settings aufrufen

Nachdem du dich angemeldet hast, navigiere zum Menüpunkt „Settings“ (Einstellungen) auf der linken Seitenleiste.

2. Template-Konfiguration

In den Einstellungen findest du einen Bereich namens „App Templates“ (Anwendungsvorlagen). Hier kannst du die URL zu dem Template-Repository angeben. Eines der größten und bekanntesten ist das folgende Repository: https://github.com/Lissy93/portainer-templates

3. URL hinzufügen

Gib die URL des JSON-Datei ein, die deine Template-Definitionen enthält. Diese JSON-Datei sollte im korrekten Format vorliegen, damit Portainer sie interpretieren kann. Hier ein Beispiel für das Format einer solchen JSON-Datei:

[
  {
    "type": 1,
    "title": "Nginx",
    "description": "Einfacher Nginx-Webserver",
    "categories": ["Webserver"],
    "platform": "linux",
    "logo": "https://example.com/logo.png",
    "image": "nginx:latest",
    "ports": ["80:80"]
  }
]

4. Änderungen speichern

Nachdem du die URL eingegeben hast, scrolle nach unten und klicke auf „Save settings“ (Einstellungen speichern), um die Änderungen zu übernehmen.

5. Templates verwenden

Gehe zum Abschnitt „App Templates“ auf der linken Seitenleiste. Hier solltest du nun die neuen Templates sehen, die aus der von dir angegebenen URL geladen wurden. Du kannst nun diese Templates verwenden, um neue Container-Instanzen zu erstellen.

Tipps

  • Stelle sicher, dass die URL zur JSON-Datei öffentlich zugänglich ist und dass sie das korrekte Format hat.
  • Überprüfe, ob die in den Templates angegebenen Docker-Images auf deinem System verfügbar sind oder aus öffentlichen Registries heruntergeladen werden können.
  • Wenn du Änderungen an der Template-Datei vornimmst, kann es nötig sein, die Einstellungen in Portainer erneut zu speichern, um die Aktualisierungen zu übernehmen.

Durch das Hinzufügen von Templates durch eine URL kannst du schnell und einfach mehrere vordefinierte Container-Konfigurationen in Portainer nutzen, was den Prozess der Container-Deployment erheblich vereinfacht.

Umsetzung im YouTube-Video

Fazit

Portainer hat sich als eine wertvolle Ressource für die Verwaltung von Docker- und Kubernetes-Umgebungen etabliert. Es vereinfacht nicht nur den Einstieg in die Welt der Containerisierung durch seine benutzerfreundliche Oberfläche, sondern bietet auch fortgeschrittene Funktionen, die für Unternehmen jeder Größe von Vorteil sind. Die Community Edition von Portainer, kostenlos und offen für Mitwirkende, ist ideal für Einzelentwickler, Startups und kleinere Teams, die eine leistungsstarke, aber kostengünstige Lösung suchen. Auf der anderen Seite bietet die Business Edition mit ihren erweiterten Management- und Sicherheitsfunktionen, einschließlich RBAC, LDAP/AD-Integration und priorisiertem Support, eine robuste Lösung für größere Unternehmen und Organisationen, die eine strengere Kontrolle und Skalierbarkeit ihrer Container-Infrastrukturen benötigen.

Das Template-System, die Unterstützung für Multi-Plattformen und die erweiterbaren Integrationsoptionen machen Portainer zu einem unverzichtbaren Tool für die effiziente Verwaltung moderner IT-Umgebungen. Durch die intuitive Benutzeroberfläche wird die komplexe Welt der Container-Technologien zugänglicher und handhabbarer für Techniker aller Kenntnisstufen.

Abschließend, egal ob du mit der Containerisierung gerade erst beginnst oder ein erfahrener Profi bist, der nach einer verbesserten Management-Lösung sucht, Portainer bietet die Tools und Ressourcen, die du benötigst, um deine Container-Umgebungen effizient zu steuern und zu optimieren. Durch die Wahl zwischen der Community Edition und der Business Edition können Benutzer die für ihre spezifischen Bedürfnisse und Budgets passende Version auswählen.


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