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Hast du schon einmal daran gedacht, wie du dein Zuhause während deiner Abwesenheit sicherer machen kannst? Einbrecher nutzen oft die Gelegenheit, wenn Häuser leer stehen. Doch mit der richtigen Technik kannst du sie ganz leicht täuschen. In diesem Blogartikel erfährst du, wie du mit Home Assistant und dem Presence Simulation-Projekt aus dem GitHub-Repository von slashback100 eine Anwesenheitssimulation einrichtest, die dein Zuhause bewohnt erscheinen lässt.

Für eine detaillierte Anleitung und Erklärung aller Konfigurationsmöglichkeiten empfehle ich das unten verlinkte YouTube-Video. In diesem Video wird ausführlich auf jede einzelne Einstellung eingegangen, sodass du eine umfassende Anleitung zur genauen Einrichtung erhältst. Eventuellen Code aus dem Video findest du in diesem Beitrag, so dass du ihn direkt nutzen kannst ohne abtippen zu müssen.

Was ist Home Assistant?

Home Assistant ist eine Open-Source-Plattform für die Heimautomatisierung, die darauf abzielt, alle Geräte im Haus miteinander zu verbinden und zentral zu steuern. Sie wurde entwickelt, um eine einheitliche Benutzeroberfläche und eine einfache, flexible Steuerung für eine Vielzahl von Smart-Home-Geräten aus unterschiedlichen Ökosystemen zu bieten. Hier sind einige Punkte, die für Home Assistant spechen:

  1. Kompatibilität: Home Assistant unterstützt Tausende von Geräten und Diensten von verschiedenen Herstellern, einschließlich Beleuchtung, Klimaanlagen, Heizungen, Kameras, Wettersensoren, Sprachassistenten und mehr.
  2. Lokale Steuerung: Im Gegensatz zu vielen kommerziellen Smart-Home-Plattformen, die auf Cloud-Dienste angewiesen sind, läuft Home Assistant lokal in deinem Netzwerk. Dies bedeutet erhöhte Privatsphäre und Zuverlässigkeit, da deine Smart-Home-Geräte auch ohne aktive Internetverbindung funktionieren.
  3. Automatisierung und Szenen: Eines der Hauptmerkmale von Home Assistant ist die Möglichkeit, komplexe Automatisierungen und Szenarien zu erstellen. Du kannst beispielsweise Lichter automatisch einschalten lassen, wenn es dunkel wird oder die Heizung einschalten, wenn die Temperatur unter einen bestimmten Wert fällt.
  4. Einfache Benutzeroberfläche: Home Assistant bietet eine nutzerfreundliche Oberfläche, die es einfach macht, Geräte zu überwachen und zu steuern. Diese Oberfläche ist vollständig anpassbar.
  5. Integration mit Sprachassistenten: Home Assistant kann mit Sprachassistenten wie Amazon Alexa oder Google Assistant integriert werden, um eine sprachgesteuerte Steuerung deiner Smart-Home-Geräte zu ermöglichen.
  6. Open-Source und Community-Getrieben: Da Home Assistant Open-Source ist, wird es von einer aktiven Community unterstützt, die ständig neue Integrationen entwickelt und bestehende verbessert.
  7. Datenschutz und Sicherheit: Als lokal laufende Plattform hat Home Assistant den Vorteil, dass die Daten im eigenen Netzwerk bleiben. Dies schützt die Privatsphäre und erhöht die Sicherheit im Vergleich zu Cloud-basierten Lösungen.

Zusammenfassend ist Home Assistant eine leistungsstarke und flexible Lösung für diejenigen, die ihr Smart Home selbst gestalten und ihre Geräte unabhängig vom Hersteller oder Ökosystem zentral steuern möchten.

Wofür ist eine Anwesenheitssimulation nützlich?

Eine Anwesenheitssimulation simuliert deine täglichen Aktivitäten, indem sie Lichter an- und ausschaltet, Jalousien hebt oder senkt und andere Geräte steuert. So wirkst du für Außenstehende immer anwesend, auch wenn du im Urlaub bist oder länger unterwegs. Einbrecher suchen gezielt nach Häusern, die leer wirken. Wenn aber in deinem Haus plötzlich abends das Licht angeht oder der Fernseher läuft, überlegen sie es sich vielleicht zweimal, bevor sie einen Einbruch wagen.

So funktioniert die Presence Simulation / Anwesenheitssimulation

Mit der Presence Simulation kannst du all diese Aktionen automatisieren und so steuern, dass sie so realistisch wie möglich erscheinen. Das Projekt bietet dir zahlreiche Funktionen, die du ganz einfach in Home Assistant einbinden kannst.

1. Simuliere zufällige Zeitpunkte

Das Herzstück der Anwesenheitssimulation ist die Fähigkeit, Aktionen zu zufälligen Zeitpunkten auszuführen. Du kannst zum Beispiel festlegen, dass das Wohnzimmerlicht zwischen 18:00 und 22:00 Uhr zufällig an- und ausgeht. Dadurch vermeidest du starre Zeitpläne, die leicht zu durchschauen wären. Du legst einen Zeitraum fest, und das Skript übernimmt den Rest, indem es zufällige Zeitpunkte für das Einschalten der Geräte innerhalb dieses Intervalls wählt.

2. Automatische Wiederholung basierend auf historischen Daten

Eine weitere spannende Funktion ist die Möglichkeit, die Aktionen anhand vergangener Daten zu wiederholen. Du hast die Möglichkeit, das Verhalten deines Smart Homes über einen bestimmten Zeitraum zu überwachen und diese Muster zu speichern. Danach kannst du sie einfach wiederholen lassen. Dadurch wirkt dein Zuhause genauso lebendig wie sonst, auch wenn du gar nicht da bist.

3. Simulation mehrerer Geräte

Die Presence Simulation beschränkt sich nicht nur auf das Ein- und Ausschalten von Lichtern. Du kannst auch andere Geräte in die Simulation einbeziehen, wie etwa den Fernseher oder die Musikanlage. Das sorgt für noch mehr Abwechslung und realistische Szenarien. Auch Rollos kannst du zu zufälligen Zeiten hoch- und runterfahren lassen, sodass Einbrecher keine festen Muster erkennen.

4. Zeitverschiebung (Delta)

Stell dir vor, du würdest jeden Tag exakt um 19:00 Uhr dein Licht einschalten – das wäre ziemlich auffällig, oder? Hier kommt die Zeitverschiebung ins Spiel. Mit dem Delta-Feature kannst du dafür sorgen, dass sich die Aktionen jedes Mal ein wenig verzögern oder früher stattfinden. So geht dein Licht nicht immer zur exakt gleichen Zeit an, sondern mal ein paar Minuten früher oder später, was den Effekt von echten Menschen im Haus verstärkt.

5. Konfigurierbare Zeitintervalle

Du kannst auch ganz flexibel eigene Zeitintervalle konfigurieren. Wenn du zum Beispiel möchtest, dass das Licht nur zwischen 20:00 und 23:00 Uhr angeht, kannst du das ganz einfach einstellen. Das sorgt dafür, dass die Simulation perfekt an deine Bedürfnisse angepasst ist.

6. Einfache Integration in Home Assistant

Das Beste an der Presence Simulation ist die nahtlose Integration in Home Assistant. Durch die Nutzung von YAML-Dateien kannst du die Konfiguration direkt in dein Home Assistant-System einbinden. Die Installation erfolgt über den Home Assistant Community Store (HACS), wodurch du das Repository von GitHub ganz einfach hinzufügen und die Automatisierung starten kannst.

Installation von HACS und Integration von Presence Simulation in Home Assistant

Schritt 1: Installation von HACS in Home Assistant

Home Assistant Community Store (HACS) ist ein benutzerdefiniertes Add-on für Home Assistant, das den Zugriff auf eine Vielzahl von benutzerdefinierten Integrationen und Plugins ermöglicht, die von der Community entwickelt wurden. So installierst du HACS:

  1. Voraussetzungen prüfen: Stelle sicher, dass dein Home Assistant idealerweise auf dem neuesten Stand ist.
  2. Download Skript ausführen: Für die Docker-Container Version oder die Core Version ein Terminal öffnen.
    • Docker: in den Container einwählen mit: docker exec -it homeassistant bash oder (ähnlich)
    • Core: zum Nutzer wechseln, der Home Assistant ausführt
    • Bei beiden Varianten folgenden Befehl ausführen:
      wget -O - https://get.hacs.xyz | bash -
  3. Home Assistant neu starten: Nachdem die Dateien kopiert wurden, starte Home Assistant neu.
  4. HACS in Home Assistant integrieren: Gehe in der Home Assistant-Oberfläche zu „Konfiguration“ > „Integrationen“ > „Hinzufügen“ und suche nach HACS. Füge es hinzu und gib dein GitHub-Token ein, falls du dazu aufgefordert wirst.

Für die Supervised Version gerne nochmal in der Dokumentation von HACS selbst die Installation nachlesen.

Schritt 2: Presence Simulation-Integration über HACS hinzufügen

Nachdem HACS installiert ist, kann man Presence Simulation einfach hinzufügen:

Open your Home Assistant instance and open a repository inside the Home Assistant Community Store.
  1. Öffne HACS: Gehe in der Home Assistant-Oberfläche zu HACS.
  2. Integration suchen: Klicke auf „Integrationen“ (oder hier: Open your Home Assistant instance and show your integrations.) und verwende die Suchfunktion, um nach „Presence Simulation“ zu suchen.
  3. Presence Simulation installieren: Finde Presence Simulation in der Liste und klicke auf „Installieren“. Dadurch wird die Integration zu deinem Home Assistant hinzugefügt.
  4. Home Assistant neu starten: Starte Home Assistant erneut, um die Änderungen zu übernehmen.
  5. Presence Simulation konfigurieren: Nach dem Neustart kannst du Presence Simulation über „Konfiguration“ > „Integrationen“ in Home Assistant einrichten und anpassen.

Abschluss

Mit diesen Schritten hast du HACS erfolgreich in deinem Home Assistant installiert und die Presence Simulation-Integration hinzugefügt. Diese leistungsstarke Kombination eröffnet eine Welt voller zusätzlicher Funktionen und Anpassungen, die von der Home Assistant-Community entwickelt wurden und werden. Es folgen weitere Blogbeiträge und Videos zu nützlichen Integrationen. Wenn du das nicht verpassen möchtest, abonniere meinen YouTube-Kanal!

Voraussetzungen

Um die Anwesenheitssimulation in Home Assistant wirklich nutzen zu können, musst du noch eine weitere Vorkehrung treffen:

Die History-Integration muss aktiviert sein – was standardmäßig der Fall ist. Der Zeitraum, der in der Datenbank gespeichert wird, sollte länger sein als das Delta, das in der Simulation verwendet wird. Standardmäßig werden die Daten für 10 Tage gespeichert, und dieser Zeitraum kann über die Recorder-Integration konfiguriert werden. Beides kannst du in der configuration.yaml deiner Home Assistant Instanz einstellen.

Ideen für Geräte

Für eine noch realistischere Anwesenheitssimulation kannst du eine Vielzahl an Entitäten nutzen, die von der Presence Simulation-Integration unterstützt werden. Dazu zählen:

  • Lichter (light): Du kannst smarte Lampen so einstellen, dass sie in verschiedenen Räumen zufällig ein- und ausgeschaltet werden. Zum Beispiel könnte das Wohnzimmerlicht abends an- und nach einer Weile wieder ausgehen, als ob du dich durch das Haus bewegst.
  • Jalousien/Rollos (cover): Mit dieser Entität kannst du smarte Rollos morgens automatisch hochfahren und abends wieder schließen lassen. Das simuliert die typischen Aktivitäten in einem bewohnten Haus und wirkt besonders echt, wenn die Zeiten variieren.
  • Mediengeräte (media_player): Smarte Fernseher, Radios oder Lautsprecher lassen sich ebenfalls steuern. Schalte zum Beispiel den Fernseher für eine Stunde an oder starte Musik über einen Lautsprecher – perfekt, um Anwesenheit zu simulieren.
  • Schalter (switch): Alle Geräte, die über smarte Steckdosen oder Schalter an- und ausgeschaltet werden können, lassen sich ebenfalls einbinden. So kannst du Kaffeemaschinen, Ventilatoren oder andere Haushaltsgeräte ein- und ausschalten, um mehr Abwechslung zu schaffen.
  • Automationen, Gruppen (automation, group): Du kannst auch Automationen und Gruppen von Geräten nutzen, die gemeinsam gesteuert werden. Beispielsweise könntest du eine Gruppe von Lichtern und Schaltern gemeinsam an- oder ausschalten, um komplexere Szenarien zu simulieren, wie das Einschalten von Flurlichtern und dem Wohnzimmerfernseher.

Durch die breite Unterstützung dieser Entitäten wird deine Anwesenheitssimulation sehr flexibel und lässt sich perfekt auf deinen Alltag abstimmen.

Umsetzung im YouTube-Video

https://youtu.be/80mgrayZkfg

Fazit

Mit der Presence Simulation für Home Assistant machst du dein Zuhause sicherer, indem du Einbrecher täuschst und es so aussehen lässt, als wärst du immer zu Hause. Durch zufällige Zeitpunkte, das Wiederholen von Aktionen auf Basis historischer Daten und die Steuerung verschiedener Geräte kannst du eine realistische Anwesenheitssimulation erstellen, die nicht nur praktisch, sondern auch wirkungsvoll ist.

Jetzt musst du dir keine Sorgen mehr machen, wenn du das nächste Mal in den Urlaub fährst. Dein Smart Home übernimmt die Arbeit und hält ungebetene Gäste fern!

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